Spanien

Galgo Español - der spanische Greyhound


Früher, in der Geschichte Spaniens, waren die Galgos ein Symbol für Reichtum und Wohlstand.

Heute sind die Galgos ein Symbol für Misshandlungen und für viele Spanier ist es eine Schande, dass so etwas in ihrem Land von der Regierung unterstützt wird. Doch das scheint die Galgueros (Jäger) nicht zu kümmern. Es gibt ca. 750.000 Jagdlizenzen und die Zahl der Hobbyjäger beläuft sich in etwa auf 1 Million laut dem Königlich spanischen Dach-Jagdverband RFEC Real Federatión Española de Caza. Fast 90% Spaniens ist potentielles Jagdgebiet.


Die Galgueros behaupten sie behandeln ihre Galgos, Podencos und andere Jagdhunderassen gut, doch täglich, das ganze Jahr über, zeigt sich das schreckliche Bild des Grauens für Millionen Hunde und Wildtiere. Die Realität zeigt wie verlogen die Verbände sind und trotz ihres Reichtums durch die Wett- und Jagdveranstaltungen kaum Geld für Tierwohl ausgegeben wird. Spanien ist eines der wenigen Länder in der EU, in dem die Hetzjagd mit Hunden noch legal ist.


Es wird an einer Tradition festgehalten, welche schon lange ihren ursprünglichen Sinn der "Nahrungsbeschaffung" verloren hat. Massenweise unkontrollierte Zucht unter schlimmsten Haltungsbedingungen, Tierquälerei und sadistisches Töten dieser Tiere, darf nicht unter den Deckmantel "Tradition und kulturelles Erbe" fallen. Die Jagd mit Galgos, Podencos und anderen Jagdhunderassen muss verboten werden! Mehr Details über die Rechte der spanischen Jagdhunde im EU-Recht findest du hier bei >> Jaspers Podcast <<

Mit der Jagd werden jährlich ca. 6,4 Milliarden Euros umgesetzt (Tendenz steigend) und im Zusammenhang mit der Jagd existieren 187.000 Arbeitsplätze. 614 Millionen Euro fließen davon in die Staatskasse (lt. Stiftung Artemisan - Studie Deloitte).

Der Umsatz der Branche Landwirtschaft, Jagd und damit verbundene Tätigkeiten in Spanien wird laut einer Prognose von Statista im Jahr 2025 rund 24,39 Milliarden Euro betragen.


Die Jagd mit Hundemeuten (wie bei der Hochwildjagd - Monteria) und die Lust am Töten hat Spanien leer gejagt! Der Jagdtourismus boomt in den letzten Jahren immer mehr, die Menge der Jäger zerstört die Umwelt. In manchen Regionen, so etwa in der nordspanischen Provinz León, stammen laut NAC 100 % aller gejagten Tiere aus Wildfarmen. In Spanien gibt es Millionen Jäger, die jährlich rund 30 Millionen Wildtiere während der Jagdsaison im ganzen Land erlegen. 

Der Jagdverband UNAC gibt in einem Bericht von 2018 zu, dass 4 bis 6 Millionen gezüchtete Tiere pro Jahr freigelassen werden, um diese aus puren Vergnügen zu töten. Wir sprechen hier beispielsweise von 309 spanischen Betrieben für die Zucht von Wildkaninchen in denen mehr als 2 Millionen Kaninchen für die Jagd gezüchtet werden. Ein weiteres Beispiel sind die Wildfarmen für Rebhühner. Hier existieren 1.235 Wildfarmen in Spanien. Laut Schätzung der Jagd-Lobby Fundacion Artemisan (2023) werden pro Jahr um die 20 Millionen Niederwild, hauptsächlich Kaninchen, Tauben, Rebhuhn, Drosseln, erlegt. Beim Hochwild jährlich bis zu 700.000 Tiere. Vorwiegend Rot- und Schwarzwild. Zum Vergleich werden in Deutschland beim Hochwild gut 1,2 Millionen Tiere durch Jagd getötet.


Fakten:


  • In Spanien ist die Hetzjagd mit Galgos legal. In Sachen Tierschutz gilt Spanien, das Land der Stierkämpfe, bisher eher als europäisches Schlusslicht.
  • 85,6 % der Jagdgründe sind staatliches Gebiet.
  • Das sind über 32.000 Jagdreviere (Coto de caza).
  • 4.000 davon sind davon öffentlich und der Rest sind cotos privados also Privatreviere.
  • Cotos intensivos sind Intensivjagdreviere, In denen werden Wildtiere aus Zuchtstationen bloß zum Zwecke der Bejagung ausgesetzt. Meistens Kaninchen und Rebhühner. Aber auch Damwild lässt sich gut im Gatter halten und züchten.
  • Durchschnittlich gibt ein Jäger in Spanien ca. 9.694 Euro jährlich für die Jagd aus. Laut RFEC gibt es viele Dörfer im ländlichen Raum, in denen 70 % der Einnahmen aus den Jagdrevieren kommen, vor allem in Provinzen wie Soria, León, Palencia, Teruel oder Cuenca.
  • ca. 850.000 Jagd-Lizenzen (lt. Statista.com 2024) waren es 2023 in Spanien. Die Zahl der Jagdscheinbesitzer sinkt zur Zeit auf ca. 750.000. Der "Trend Hobbyjagd" ist rückläufig im Gegensatz zu Deutschland. Doch die Anzahl der Jagdhunde steigt stetig weiter (lt. PACPMA).
    Zur Information: im Jagdjahr 2023 war Frankreich das europäische Land mit den meisten Jägern - über 1,3 Millionen Personen gingen in Frankreich auf Jagd. Es folgten mit rund 850.000 Jägern Spanien und mit 533.000 Jägern Italien. Deutschland belegte mit rund 384.500 Jägern im Jagdjahr 2023 Rang fünf im europäischen Vergleich mit 436.000 Jagdscheininhabern. England und Irland folgen gleich dahinter.
  • Der königlich spanische Jagdverband RFEC ist die oberste Interessenvertretung der Verbandsjäger und der drittgrößte Verband mit den meisten Lizenzen in Spanien (334.635 im Jahr 2020) , laut dem Höheren Sportrat (Consejo Superior de Deportes), nur hinter Fußball (1.074.567) und Basketball (376.352) und hat eine große Anziehungskraft auf die Bevölkerung. Der RFEC arbeitet zusammen mit den Behörden, hält Kontakt zu den politischen Parteien und verbreitet die Werte der Jagd. Er investiert auch in die Aus- und Fortbildung der Jäger. Daneben existiert die Nationale Union der Jagdvereinigungen (Federación de Asociaciones de Caza). Das ist die Interessenvertretung der örtlichen Jagdvereine. Die Union versteht sich als Hüterin der angestammten Rechte der Jäger. Die klassische Jagd-Lobby ist die Fundación (Stiftung) Artemisan. Sie vertritt die Interessen der Jagd und geht dabei keinem Rechtsstreit aus dem Weg.
  • Der Altersschnitt der Jäger in Andalusien beträgt 52 Jahre. In Andalusien gibt es auch die meisten Verbandsjäger. Mehr als 88.000 Personen sind Mitglied im regionalen Verband. Die Region Valencia hat rund 36.000 und Katalonien und Extremadura über 34.000 Mitglieder. Die regionalen Jagdverbände haben den RFEC als Dachverband.
  • Bisher gab es 17 verschiedene Jagdgesetze und 17 verschiedene Tierschutzgesetze zwischen jeder autonomen Region. Das neues Tierschutzgesetz ist seit 29.09.2023 in Kraft getreten. Die Jagdhunde, wie der Galgo Espanol und die Podencos sind ohne Rechte - siehe dazu unter Menüpunkt "Hast du gewusst..." > "Neues Tierschutzgesetz Spanien" und die "Dokumentation WDR" als extra Menüpunkt.
  • Die autonomen Regionen haben keinen Informationsaustausch untereinander. Dadurch gibt es kaum Kontrolle über die öffentlichen Tötungsstationen (Perreras) und privaten Shelters. Eine Microchipkontrolle der Eigentümer ist kaum möglich. Verlassene oder tot aufgefundene Hunde ohne Microchip (diese werden fast immer von den Galgueros entfernt) fallen nicht in die Statistik der Polizei.
  • In Spanien gibt es 1.334 private Tierheime und 247 öffentliche Perreras (Stand 2022).
  • 21.800 Jagdhunde landen jährlich in den Refugios (Stand 2022). 
  • Galgos, Podencos und Greyhounds und andere Jagdhunderassen wie auch alle Diensthunde gelten als sogenannte Nutztiere und fallen nicht unter das neue Tierschutzgesetz.
  • PACMA schätzt 80.000 Hunde in den legalen Rehalas. Dunkelziffer wesentlich höher.
  • 52 Menschen wurden 2020 durch Jagdunfälle getötet und mehr als 600 Menschen wurden im Jahr 2020 verletzt.
  • Ab 14 Jahre ist Jagen in Spanien legal.
  • Die Jagdsaison für die Hetzjagd mit Galgos ist von Oktober bis Februar. Nach Ablauf der Jagdsaison werden hunderttausende Jagdhunde insbesondere Galgos ausgesetzt oder gar getötet. Die Jagd auf Niederwild wird in Spanien am häufigsten praktiziert.
  • Wohlhabende Halter der Jagdverbände haben zwischen 70 und 120 Galgos.
  • Ein richtig guter Galgo, der an Wettkämpfen teilnimmt, kann einen Wert bis zu 30.000 Euro erlangen, dementsprechend oft werden Galgos gestohlen. Manche Züchter halten ihre wertvollen Exemplare sogar in Bunkern.
  • Die Zahl der Hobbyjäger beläuft sich in etwa auf 1 Million laut dem spanischen Jagdverband RFEC (Real Federación Española de Caza - Königlicher Jagdverband Spaniens).
  • Generell kann bei der Jagd in Spanien ein Gebiet als Jagdrevier genutzt werden, wenn es mindestens 250 Hektar groß ist. Oder 500 Hektar, wenn es für mehrere Parteien ist. Diese Jagdgebiete werden mit dem Schild "Coto privado de Caza" ausgewiesen.
  • Es gibt alle Arten von Jagd in Spanien (Pirsch-, Ansitz-, Treib-, und Drückjagd / Monteria und die Hetzjagd mit Galgos auf Hasen und die Kaninchenjagd mit Podencos). Die Monteria ähnelt der heutigen Drückjagd. Die Jäger stehen verteilt auf einem festen Stand, den sie während der Jagd nicht verlassen. Eine oder mehrere Jagdhundemeuten bringen das Wild in Bewegung in Richtung Stände. Die bejagte Fläche ist zwischen 250 und 600 Hektar groß. In Andalusien und Extremadura ist die Monteria und die Nutzung der Hundemeute (Rehala) als kulturelles Gut anerkannt.
  • Einzelne Familien besitzen gigantische Jagdgebiete wie zum Beispiel die Familie von J. Abello. Einer der reichsten Männer Spaniens. Sie besitzen 25 Reviere in Andalusien, Extremadura und Castilla-La Mancha mit einer Gesamtfläche von über 42.000 Hektar. Oder die Familie von S.F. Romano (Züchter von Stierkampf-Stieren). Sie besitzt in Andalusien und Castilla-La Mancha 21 Reviere mit einer Fläche von zusammen 34.000 Hektar. Dem baskischen Stahl-Magnaten J.M. Aristrain besitzt die größte Jagd-Finca "Valdepuerca" in Alia/Cacere in der Extremadura und umfasst 18.000 Hektar. Und die andalusischen Regionalregierung betreibt in Cadiz / Andalusien die zweitgrößte Jagd-Finca mit einer Fläche von rund 16.000 Hektar.
  • Während einer Jagdsaison werden 6.000 Tonnen Blei in Spanien verteilt, dass die Umwelt verschmutzt und Vergiftungen verursacht.
  • Auf den Balearen gibt es mehr als 20.000 Jäger und mehr als 1.500 Jagdreviere. In 80 % des Gebiets außerhalb Palmas darf gejagt werden.
  • Die Brunnen in Spanien sind tief, stille Gräber, die nur selten entdeckt werden. Es gibt regelrechte Galgofriedhöfe, wo die Dorfgemeinschaften ihre "unbrauchbar" gewordenen Windhunde wie Müll entsorgen.

Windhund-Netzwerk sagt NEIN zur Hetzjagd mit Galgos und anderen Jagdhunderassen. Diese "Tradition" und auch die "Tradition" der Stierkampfindustrie und der Monteria ist pure Tierquälerei und hat keinen Platz mehr im 21. Jahrhundert. Hier muss das europäische Parlament tätig werden. 

Wir sind ihre Stimme


Hier besteht dringender Handlungsbedarf für ein europäisches Tierschutzgesetz, das im Interesse der Tiere und nicht auf Basis wirtschaftlicher oder angeblich kultureller Gepflogenheiten der Mitgliedsstaaten erlassen wird. Tierschutz sollte – vergleichbar den Menschenrechten – als ethischer Standard und als gesetzlich bindende Verordnung in der Europäischen Gemeinschaft verankert werden. Das betrifft ebenso die Tötungsstationen in ganz Europa. 


Allein für die Stierkampfindustrie erhalten landwirtschaftliche Betriebe in Spanien jährlich ca. 130 Millionen Euro an Agrarsubventionen von der Europäischen Union. Diese Fördermittel enthalten ca. 31 Millionen Euro Steuergelder aus Deutschland, da es 24 % des EU-Haushaltes beisteuert (ganzer Bericht siehe Peta Deutschland). Im März 2021 setzte sich erneut eine Gruppe von 33 EU-Abgeordneten dafür ein, Stierkampfzüchter von den üblichen Agrarsubventionen auszuschließen. 

Bitte unterschreibt die Petition:


https://www.peta.de/aktiv/stierkampf-spanien-petition/


Übers ganze Jahr stromern in Spanien verletzte, verstörte und ausgehungerte Jagdhunde zu Tausenden durch die Felder (700 verlassende Tiere täglich), werden in Tierheimen oder Tötungsstationen / Perreras, abgegeben oder direkt von den Jägern - den Galgueros und Rehaleros - grausam entsorgt. Bedenkt bitte bei all den Zahlen, die Aussortierung der Galgos beginnt schon bei ihrer Geburt. Die meisten Rüden werden direkt nach der Geburt weggeworfen. Bei Würfen zwischen 8 bis 16 Welpen ist das eine unglaublich hohe Dunkelziffer an namenlosen und wie Müll weggeworfenen Galgobabys - das ist unerträglich grausam!  

Dazu sind Schätzungen zufolge über eine halbe Million erwachsene Galgos in Spanien nicht registriert. 66 % der Tiere im Tierheim wurden auf der Straße gefunden. 167.656 ausgesetzte Hunde und 117.898 ausgesetzte Katzen in 2021. 2023 bis aktuell 2024 sind es über 300.000 ausgesetzte Tiere jährlich in Spanien (lt. PACMA 2024). Hauptgrund für das Aussetzen der Tiere:

  • 21% ungewollte Würfe
  • 13,4 % Ende der Jagdsaison (regional unterschiedlich, z.B. in Segovia sind 70% aller ausgesetzten Hunde von der Jagd)

Der Tierschutz muss endlich politisch Gehör finden, auch im Europäischen Parlament! Wir fordern ein Handeln der Politiker zusammen mit vielen anderen Tierrechtsorganisationen in Europa.

Wie heißt es da so schön in Artikel 13, Vertrag von Lissabon: “….Tiere sind fühlende Wesen. Das allgemeine Ziel ist, sicherzustellen, dass die Tiere keine vermeidbaren Schmerzen oder Leiden erdulden.” 


Bestimmte Bereiche fallen jedoch in die Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten, dazu gehören u. a. der Stierkampf, die Monteria (Jagd mit großen Hundemeuten), die Hetzjagd und Wettrennen mit Galgos als kulturelle Tradition, religiöse Riten und das regionale Erbe ebenso die Vorgehensweise im Zusammenhang mit streunenden Hunden und Katzen (siehe Menüpunkt Tötungsstationen). Der Tierschutz in der EU betrachtet, ist in erster Linie Tierschutz unter wirtschaftlichen und wettbewerbsrechtlichen Aspekten, während das, was wir unter echtem Tierschutz verstehen, in der Rechtshoheit der Mitgliedsstaaten liegt.


Windhund-Netzwerk kämpft mit euch zusammen, für ein einheitliches europäisches Tierschutzgesetz!





 

  • Screenshot_20210423_104313
  • articulo-fichero_359730_20170527.jpg,950,380,0
  • Berrocaza+2011+085
  • Berrocaza+2011+088
  • linares-riofrio-feria-cinegetica-caza-4-601x405 - Kopie - Kopie - Kopie
  • 700_img_5754
  • Screenshot_20210512_135904
  • dsc-0027_570x382
  • Screenshot_20210411_104742 - Kopie
  • 2-1
  • 2
  • monteria0010-1024x683 - Kopie - Kopie - Kopie
  • Screenshot_20210423_104324
  • caza-47-perros
  • Screenshot_20201225_124852