Die vergessenen Seelen

Lurcher sind eine Kreuzung, die mindestens einen Windhund enthält und das Ergebnis einer sorgfältigen Kreuzung ist, dass heißt ausgewählt und erforscht, nicht zufällig.

Um als Lurcher eingestuft zu werden, muss ein Hund zu mindestens 75 Prozent ein Windhund sein. Bei der Zucht von Lurchern werden in der Regel Windhunde wie Greyhounds, Whippets oder Salukis mit anderen Rassen wie Collies, Labrador, Retriever, Bullis oder Terriern gekreuzt.

Lurcher sind stummjagende Hunde, die sich gut als Familienhunde eignen. Sie werden bei illegalen Rennen und zur Hasenhetze (Hare-Coursing) eingesetzt (siehe extra Menüpunkt "Hast du gewusst Hare Coursing"). 


Im Gegensatz zu England kann in Irland ein Lurcher jedoch auch ein vollwertiger Windhund sein, nicht gekreuzt, nicht tätowiert und daher nicht registriert und deklariert. 

Das heißt, alle nicht tätowierten, also ausrangierten Windhunde der Renn- und Wettindustrie, werden als Lurcher bezeichnet. Entscheidet sich also ein Züchter, einen Welpen nicht zu tätowieren und meldet ihn nicht an, wird er einfach nicht mehr als Windhund bezeichnet, sondern wird zum Lurcher. Und wenn der Hund aus der Greyhoundindustrie stammt, entscheidet der Tierarzt des Landwirtschaftsministeriums ob in dem Pass "Lurcher" oder "Greyhound" steht. Laut IGB wird ein Windhund mit drei Monaten zum Windhund, wenn er tätowiert und damit registriert ist. Alle Windhund Welpen, die nicht registriert sind, werden nicht als solche eingestuft. Auf diese Weise gibt es immer mehr Lurcher, ob unter den irischen und englischen Reisenden (Pavee / Traveller) oder in der Welt der nicht lizenzierten Windhundrennen (Flapping Tracks) und des Coursings. Der Lurcher verschwindet auf diesem Weg aus der Statistik. Er existiert offiziell nicht und kann deshalb "spurlos verschwinden". 

In Irland sind es, laut der Rettungsstationen, die am meisten "weggeworfenen" Hunde. Sie werden zahllos ausgesetzt, wenn sie verletzt oder nutzlos geworden sind oder landen in den Pounds (Tötungsstationen).


Lurcher, vor allem solche, die durch die Kreuzung von Greyhounds und Collies gewonnen werden, sind seit dem 18. Jahrhundert weit verbreitet. Sie sind wendige und schnelle Tiere, die hauptsächlich in der Wilderei eingesetzt werden. Im 19. und 20. Jahrhundert wuchs ihre Popularität, als Jagdhunde, aber nicht nur: Im Ersten Weltkrieg wurden sie erfolgreich als Boten eingesetzt. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs sind Lurcher bei Traveller immer beliebter geworden, die sie auch heute noch massiv nutzen. Anfang der 70er Jahre begannen die ersten Hundeausstellungen, doch ihr Leben war im Allgemeinen alles andere als glücklich, wie jeder, der ein Tierheim in Irland oder Großbritannien besucht, bestätigen kann.
Es sind prächtige Hunde, die die Eigenschaften von Windhunden mit denen der anderen Rassen, mit denen sie gekreuzt werden, vereinen, die aber mit ihren Windhund-Verwandten das traurige Schicksal von Tieren gemeinsam haben, die vom Menschen ausgebeutet und misshandelt werden.