Windhunde aus dem Tierschutz – Ein Ratgeber für Einsteiger:innen
Windhunde sind sensible, intelligente und anmutige Wesen. Wer einen Windhund aus dem Tierschutz adoptiert, übernimmt Verantwortung für ein Tier mit Vergangenheit – und schenkt ihm eine Zukunft voller Liebe und Sicherheit. Dieser Ratgeber bietet praktische Tipps für die ersten Wochen und Monate im neuen Zuhause.
Podcast-Tipp: In der Folge „Windhunde und so…“ von Impulskontrolle – Dein Hundepodcast von nebenan sprechen Alex und Ina mit Tanja vom Windhund-Netzwerk über die Besonderheiten von Windhunden aus dem Tierschutz. Hör unbedingt rein – authentisch, informativ und berührend. Link zur Podcast-Folge: Impulskontrolle – Dein Hundepodcast von nebenan
Die 10 Gebote für Sicherheit und Vertrauen
- Geduld und Ruhe: Gib deinem Hund Zeit, sich an Menschen und Umgebung zu gewöhnen.
- Türen sichern: Halte alle Türen geschlossen, bis du sicher bist, dass dein Hund sie nicht öffnen kann.
- Fenster nur gekippt: Auch im ersten Stock – Windhunde springen bei Reiz durch offene Fenster.
- Garten nur an der Leine: In den ersten Wochen bleibt dein Hund im Garten angeleint.
- Schleppleine beim Freilauf: Mindestens 6 Wochen mit Sicherheitsgeschirr und Schleppleine.
- Keine Gartenzeit ohne Aufsicht: Windhunde sind Fluchtkünstler.
- Spaziergänge vermeiden: In den ersten Wochen nur ruhige Gartenzeit oder reizarme Wege.
- Doppelte Sicherung draußen: Sicherheitsgeschirr + Zugstophalsband, keine Flexi-Leine.
- Auto sichern: Leine im Auto fixieren, um Entkommen zu verhindern.
- Wachsam bleiben: Auch nach Monaten kann dein Hund in Panik geraten.
Vertrauen aufbauen – mit Respekt und Klarheit
Windhunde aus dem Tierschutz empfinden Nähe oft als bedrohlich. Vermeide es, dich über sie zu beugen oder sie ungefragt zu streicheln. Gib ihnen Raum, selbst zu entscheiden, wann und wie sie Nähe zulassen. Ein bereits vorhandener Hund kann dabei eine wertvolle Orientierungshilfe sein.
Alltag und Rituale – Struktur gibt Sicherheit
Viele Windhunde kennen das Leben im Haus nicht. Zeige ihnen klar und ruhig:
- Wann ihr aufsteht
- Wann es Futter gibt
- Wann gespielt, gekuschelt oder trainiert wird
- Wann Ruhe und Alleinsein angesagt sind Diese Rituale helfen besonders bei Mehrhundehaltung. Windhunde sind klug – sie erkennen Muster schnell und reagieren auf klare Körpersprache und ruhige Kommunikation.
Bindung mit Herz – aber ohne Druck
Windhunde sind keine Roboter. Sie entscheiden selbst, was für sie Sinn ergibt. Wer mit Geduld und Liebe agiert, wird mit tiefem Vertrauen belohnt. Kuscheln? Ja – aber nur, wenn der Hund es möchte. Manche brauchen Monate, bis sie Berührungen zulassen.
Windhundgerecht leben
„Adoptierst du einen Windhund, dann kaufe am besten ein Sofa“ – ein liebevoller Rat, der den Kuschelbedarf dieser zarten Wesen beschreibt. Decken, Kissen, Betten: Komfort ist für Windhunde kein Luxus, sondern Lebensqualität.
Eingewöhnung mit Augenmaß
Urlaub zur Eingewöhnung ist sinnvoll – aber bitte nicht 24/7 Beobachtung. Halte deinen Alltag aufrecht, aber reizarmer und rücksichtsvoller. Gewöhne deinen Hund langsam ans Alleinsein, maximal 4–5 Stunden am Stück.
Tierhaltung mit Respekt
Windhunde sind keine Spielzeuge. Wer sich für ein Tier entscheidet – besonders aus dem Tierschutz – geht den Weg der Liebe und des Respekts. Keine Bestrafung, keine Unterwerfung. Nur Beziehung auf Augenhöhe.
Schlusswort
Windhunde verändern Leben. Sie sind treue, lustige, stille Begleiter mit großem Herzen. Wer ihnen mit Geduld begegnet, wird mit endloser Liebe belohnt.
Wir freuen uns über Austausch, Feedback und neue Erkenntnisse – denn gemeinsam lernen wir, wie wir diesen besonderen Seelen gerecht werden können.
